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Waltraud und Christian Johannsen retten den Historischen Hängegarten von Schloss Neufra

Weitgehend ungenutzt und kaum gepflegt befanden sich der Garten und große Teile der Schlossanlage um 1970 kurz vor dem endgültigen Verfall. Die beiden Türme auf der Stützmauer drohten einzustürzen, die Mauern selbst hatten ihre Festigkeit verloren, auf der Gartenfläche wucherte Unkraut, von den historischen Beetanlagen war nichts mehr zu erkennen.

Während der noch erhaltene Schlossflügel, die Reithalle und die Zehntscheuer durch ein Stuttgarter Immobilienbüro erworben, saniert, in Eigentumswohnungen unterteilt und so zumindest äußerlich als historisches Ensemble erhalten wurde, verfiel die historische Gartenanlage immer weiter.

Dann verliebte sich das Ehepaar Johannsen in den verwunschen romantischen Winkel. Eigentlich hatten sie nur ein Wochenenddomizil gesucht, nun galt es ein Denkmal zu sanieren. Mit bewundernswertem Einsatz begannen Sie den Verfall zu stoppen, Fördergelder zu beantragen, die Anlage in Stand zu setzen und wieder für die Öffentlichkeit zu öffnen.

Mit fachlicher und finanzieller Unterstützung des Landesdenkmalamtes sowie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gelang es ihnen 1988 die Gartenanlage zu rekonstruieren. 56 qm Betonsteine stabilisierten die Stützmauer. Das Erdreich über den Gewölben wurde abgetragen, eine Isolationsfolie verlegt, Drainagen und Wasserleitungen installiert, 2200 Buchspflanzen, 230 Taxus ,120 Rosenbüsche gepflanzt.

1994 übereignete das Ehepaar seinen gesamten Besitz am Hängegarten einer gemeinnützigen Stiftung, die das Gartendenkmal bis heute betreut.

Christian Johannsen starb 2020 mit 93 Jahren. Waltraud Johannsen folgte ihm vier Jahre später. Beide betreuten das Gartendenkmal und seine Besucher bis zu Ihrem Lebensende mit großem Einsatz.

JA!
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